Die Gewinner unseres Goethe-Schreibwettbewerbs stehen fest!

Autor: goethe-institut Datum: Di, 07/26/2022 - 18:46 Tags: Deutsch lernen

"Wie leben wir in 50 Jahren?"

"Kannst du ein Gedicht auf Deutsch schreiben?"

Bei unserem diesmaligen Preiswettbewerb ging es darum, eigene Texte zu schreiben. Dabei war die Aufgabenstellung nach Sprachniveaus gestaffelt. Auf A1 und A2 Niveau sollten die Teilnehmer ein eigenes Gedicht auf Deutsch schreiben. Für Schüler, die unsere B1, B2 oder C1 Kurse besuchen, lautete das Thema "Zukunft 2072 - Unsere Welt in 50 Jahren".

Uns haben zahlreiche kreative Gedichte und oftmals düstere Zukunftsvisionen erreicht. Gerade hinsichtlich der Gedichte waren wir erstaunt, wie sehr man trotz noch begrenztem Sprachschatz Emotionen und Bilder vermitteln kann. Ebenso vielfältig waren die Einsendungen der bereits fortgeschrittenen Deutschlerner, welche den Fortbestand unseres Planeten mal aus persönlicher, mal aus wirtschaftlicher, wissenschaftlicher oder auch humanistischer Sicht beleuchteten.

Die besten Beiträge möchten wir nun auf unserem WeChat Kanal und unserer Website veröffentlichen.

Xi Yang hat in der vergangenen Kursperiode einen A1 Kurs besucht. In ihrem Gedicht entführt sie uns an ihr Fenster:

Das Fenster

Aus dem Fenster darf ich über mich leben.

Die Sonne hat auf die Wendeltreppe geschienen.

Bei Wind haben meine Haare geschwungen.

Immer darf das Fenster offen bleiben.

Lu Peng, ebenfalls A1 Schülerin, blickt auf das Ende des Semesters zurück:

Die Universität im Juni

Ich gehe auf den Campus im Juni.

Ich sehe:

das Klassenzimmer, die Kantine, die Bibliothek, das Studentenwohnheim

die Tafel, denTisch, das Buch, die Hausaufgabe

den Sportplatz, die Gitarre, laufen, singen

den Lehrer, die Studenten, lachen, umarmen

Auf Wiedersehen, das alles.

Glückwunsch zum Abschluss!

Wang Yiya besucht derzeit einen A2 Kurs am Sprachlernzentrum und scheint sich auf die Sommerferien zu freuen:

Die Sonne schien prall auf das Feld.

Meine Familie und ich fahren mit dem Auto auf der Straße.

Wir sind durch Berge und Flüsse gegangen,

haben Flüsse gesehen,

vielleicht ist das Glück!

Wie wird unsere Welt in 50 Jahren aussehen? Das sind die Ideen unserer Kursteilnehmer:

Liu Yuxuan ist B2.2 Schülerin. Ihre aufwühlende Geschichte beginnt in den krisenhaften 2020er Jahren und endet eher optimistisch und hoffnungsfroh im Jahre 2072.

Am 14. Dezember 2070 wäre ich 80 Jahre alt und ich würde mich für die Beseitigung der Atomverschmutzung einsetzen, die ein hinterbliebenes Problem vom dritten Weltkrieg wäre. Obwohl ich in dem darauffolgenden Jahr schon in Rente gehen müsste, würde ich doch so gerne noch ein paar Jahre weiter arbeiten. Ja, in der Zukunft würde man mit 80 erst in Rente gehen können, weil man in der Zukunft zum einen viel länger als jetzt leben könnte und somit auch länger arbeitsfähig wäre, zum anderen gäbe es in 50 Jahren aber auch viel weniger Menschen, die überhaupt arbeiten können – die Mehrheit der Weltbevölkerung würde den Dritten Weltkrieg nicht überleben. Wer die grauen dreißig Jahre erlebt hätte, also den Krieg und die 20 Jahre danach vollen Elends der nuklearen Verschmutzung, wäre auch bereit, länger zu arbeiten, um mehr für unseren Planeten zu tun. Der dritte Weltkrieg würde circa 10 Jahre von 2022 bis 2032 dauern. Asiatische, europäische und amerikanische Länder wären in den russisch-ukrainischen Krieg verstrickt, um der wirtschaftlichen Krise zu entkommen. Während des Krieges wurden viele Atomkraftwerke beschädigt, sodass weltweite Atomverschmutzung verursacht worden war.

Als Rentnerin würde ich hoffen, mit meinen Freunden nach Afrika reisen zu können, um die Natur zu erleben. Afrika wäre die einzige Oase, die den Dritten Weltkrieg überlebt hätte und von der Atomverschmutzung verschont geblieben wäre. Durch die Virtual-Reality-Technik, die in 50 Jahren schon so weit entwickelt wäre, dass sich die virtuelle Welt kaum von der realen unterscheiden lässt, hätte ich die Gelegenheit gehabt, unzählige Male die afrikanischen Landschaften virtuell zu erleben, trotzdem sehne ich mich danach, persönlich nach Afrika zu gehen, um in der großen und endlosen Steppe herumzustreifen, um die trockene Luft einzuatmen und um die bedrohten Tiere zu retten.

In 50 Jahren wäre das Leben so praktisch wie noch nie zuvor. Z.B. würden alle Elektrogeräte automatisch funktionieren, sobald sie eingeschaltet sind. Und WIFI wäre überall. Das Problem über Alterung der Bevölkerung und Arbeitskraftmangel, was heutzutage die meisten Länder der Welt plagt, wäre gelöst worden, da es in jeder Familie und jeder Fabrik Roboter gäbe, die als Pfleger, Assistent oder Gepäckträger arbeiten könnten. Wer einen Roboter bräuchte, der würde einen von der Regierung verteilt bekommen. Als Senioren müssten wir uns nie mehr darum sorgen, dass das Altersheim teuer wäre! Roboter könnten uns nämlich zu Hause pflegen und uns bis zu unserem Lebensende begleiten.

Pan Yi, mittlerweile stolze C1.1 Schülerin, katapultiert uns per Zeitmaschine direkt in das Jahr 2070 und berichtet von nicht nur positiven Veränderungen:

Als Mia eines Morgens aus unruhigen Träume erwachte, fand sie die Welt in die Welt 2072 verwandelt.

Nachdem sie aufgewacht war, gab es überall Hochhäuser in diesen ehemaligen ruhigen und natürlichen Gebiet. Zuvor war die Umgebung ihres Wohngebiets mit Wiesen bedeckt und von den Flüssen durchzogen, als Mia noch ein kleines Mädchen war. Daher versetzte es Mia in Erstaunen, dass sämtliche Dinge zu Hause elektronisch wurden und dass es hier viele Steckdosen an den Wänden gab. Roboter halfen beim Kochen, Putzen und sogar Babysitten.Alles automatisch.Alles künstlich.Alles weiß.„Wo sind die Pflanzen?“ dachte Mia. Mit großer Enttäuschung und geschockt wollte sie einen Spaziergang machen.

Allerdings wurde sie von Roboter darüber informiert, dass sie die Maske draußen tragen muss, um Sauerstoff zu atmen. Aufgrund des Aufbaus der Hochhäuser und dem Ausstoß der Abholzung der Wäldergab es in Nanjing bereits keine frische sowie atenbare Luft mehr. Als Mia aus der Tür ging,war der graue Himmel alles, was sie sah.

„Wieso hat sich alles in meiner lieben Stadt geändert?“ dachte sie mit Tränen in den Augen. Danach hatte sie eine Werbung gesehen, die eine kostengünstige VR-Brille präsentierte, mit dem man den blauen Himmel und grüne Wiese genießen konnte. „Wie ironisch!“ dachte sie. „Früher wollten Menschen die Technik entwickeln und momentan wünschen sie sich, die Natur wieder erscheinen zu lassen.“

Nach dem Erlebnis in der zukünftigen Welt möchte Mia aufrichtig an uns alle appellieren, während der Entwicklung ebenso die Umwelt zu schonen, da es ist nicht nur unsere moralische Verpflichtung ist, sondern auch zum Schutz der Menschheit ist.

Gegenwärtig träumen viele Leute davon, wie wunderbar unsere Welt in 50 Jahren sein könnte. Prognosen zufolge werden in Zukunft immer mehr Roboter, selbstfahrende Autos usw. produziert werden. Das sind ja Fortschritte, aber man darf die Nachteile ebenfalls nicht übersehen. Die Entwicklung der Technik hat zur Folge, dass die Umwelt zunehmend zerstört wird. Mehr Wälder werden abgeholzt, gerodet und darum führt es zu dem verheerenden Klimawandel, der Wasserknappheit sowie dem Artensterben. Es scheint, als ob das zu weit weg von uns wäre. Aber ist es echt zu weit weg?

Fu Yangyang aus unserem B2.2 Kurs erzählt, wie die wichtigsten technologischen Zukunftstrends das Leben ihrer Familie verändern werden.

Wie leben wir in 50 Jahren? Das ist eine gute Frage. Wenn ich dann noch lebe, werde ich in 50 Jahren 86 Jahre alt sein, ich bin also unbedingt eine lang lebende Frau. Und ich hoffe, dass ich noch gesund bin.

Fünfzig Jahre später ist die Technologie des fahrerlosen Autos ausgereift und die Straßen sind voll davon. Kraftstoff Autos wurden durch Elektrofahrzeuge ersetzt, weil die Menschen die Ladetechnik entdeckt haben. Zum Glück hat mein Mann seine Arbeit nicht verloren. Er hat schon lange für Electric Motors gearbeitet. Aber im Gegensatz haben viele seine Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeitsplätze verloren. Aber es ist für die großen Autohersteller nicht schlecht. Sie brauchen weniger Angestellte und produzieren umweltfreundlichere Autos. Es ist auch eine große Schritt für den Umweltschutz.

Außerdem kommt eine mega Entwicklung in der medizinischen Versorgung. Nach dem COVID-19 wollen die Menschen in die medizinische Forschung investieren. Roboter sind in der Gesundheitsversorgung weit verbreitet. Z.B. Roboter untersuchen die Patienten. Roboter nehmen Blut für Labortests ab. Oder Roboter führen Operationen durch. Und so weiter.

Meine Kinder haben auch eine Familie gegründet, und sie haben eigene Kinder. In der Ferien werden meine Enkelkinder mich besuchen. Ich konnte auch den Spaß des Familientreffens genießen. Es wäre super schön. Und ich wünsche mir, dass unsere Welt zu einem besseren Ort wird.

Li Jianing hat das Thema aus naturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet und seinen Text mit vielen interessanten Fachbegriffen versehen

Seit vielen Jahrzehnten sind viele Naturkatastrophen immer wieder in den Blickpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerück. Ich lebe in Zhengzhou, im letzten Jahr waren wir von Überschwemmung betroffen. Die Überschwemmung zerstörte viele Vermögen und viele Menschen waren bei diesem Unfall ums Leben gekommen.

Die Welt in Zukunft würde solche Unglück nicht zulassen. Es ist bekannt, dass man zahlreiche Naturkatastrophen auf Umweltverschmutzung zurückführen kann. z.B. Erderwärmung löst Verdampfung des Meerwassers aus, dann führt der Dampf zu ungewöhnlichem Niederschlag, danach Überwemmung. Und kann man nicht ignorieren, dass menschliche Aktivitäten zu Erderwärmung beitragen. In 50 Jahren würden Menschen auf fossile Brennstoffe verzichten. Wir würden erneuerbare Energieträger benutzen. Restaurant würden mehr vegetarische Gerichte anbieten. Wir würden von Plastiktüte verabschieden. Ich erwarte eine sauberer, nachhaltiger Welt.

Als Dankeschön für die Teilnahme und die interessanten Beiträge erhalten die Sieger ein JESIE-Goethe Paket mit Lernmaterialien, Büchern, Bildbändern, Schreibmaterialien und weiteren Goodies.

Nochmals einen Riesen-Dank an alle Teilnehmer:

Das Team des JESIE-Goethe Sprachlernzentrums.