Robert Koch – Pionier der Mikrobiologie

Autor: sisugoethe Datum: Sa, 01/23/2021 - 15:51 Tags: Deutsch lernen

Als Robert Koch 1843 geboren wird, glaubt man in der Wissenschaft, dass Seuchen und Epidemien wie die Pest, Tuberkulose oder Cholera von "Miasmen" verursacht werden, von giftigen Dämpfen, die aus der Erde kommen. Mit der Entdeckung, dass diese ansteckenden Krankheiten durch winzige Mikroorganismen hervorgerufen werden, revolutioniert Koch die Medizin.

Er beginnt 1862 in Göttingen Naturwissenschaften zu studieren, doch schon kurze Zeit später entdeckt er die Medizin für sich. Nur vier Jahre später beendet er dieses Studium mit der Promotion.

Bis zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 arbeitet Koch als praktischer Arzt in Hamburg, Hannover, Potsdam und Rackwitz.

In seiner täglichen Arbeit hat Koch ständig mit dem Milzbrand zu tun. Die Medizin ist ratlos. Durch das Anlegen von Bakterienkulturen und Langzeitbeobachtungen unter dem Mikroskop findet Robert Koch schließlich den Nachweis, dass es sich um Lebewesen handelt, die den gefährlichen Milzbrand auslösen.

Nach dieser Entdeckung entwickelt der französische Naturwissenschaftler Louis Pasteur einen Impfstoff gegen die Krankheit.

Daraufhin geht Koch nach Berlin. Dort entdeckt er 1882 den Tuberkulose-Erreger. Auch die Ursache der Cholera findet Koch heraus: Dazu reist er bis nach Ägypten und Indien, wo es oft Choleraepidemien gibt.

Doch Robert Koch feiert nicht nur Erfolge. 1890 stellt er auf dem 10. Internationalen Mediziner-Kongress in Berlin einen Impfstoff gegen Tuberkulose vor: das Tuberkulin. Leider funktioniert das Serum nicht. Zahlreiche Probanden sterben, Koch muss das Mittel wieder zurückziehen.

1891 übernimmt Koch die Leitung des Berliner Instituts für Infektionskrankheiten, des späteren Robert-Koch-Instituts. Forschungsreisen mit Mitarbeitern und Schülern nach Japan, Indien, in die USA und in verschiedene afrikanische Länder führen zu wichtigen Ergebnissen. Die Wissenschaftler finden zum Beispiel die Erreger der Pest und der Malaria. In Südafrika entwickelt Koch sogar ein Mittel gegen die dort verbreitete Rinderpest.

1905 erhält Robert Koch für seine grundlegende Arbeit über die Tuberkulose den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Am 27. Mai 1910 stirbt er nach einem längeren Klinikaufenthalt in Baden-Baden in Bayern.