Deutsche Künstler: Paula Modersohn-Becker

Autor: sisugoethe Datum: Fr, 02/22/2019 - 19:30 Tags: Events

Im heutigen Blogpost stelle ich euch die Künstlerin Paula Modersohn-Becker vor. Paula Modersohn-Becker wurde am 8. Februar 1876 in Dresden geboren. Ihren ersten Zeichenunterricht erhielt sie mit 16 bei einer Reise zu ihrer Tante nach England. Trotz ihres Willens Kunst zu schaffen, ließ sie sich von ihren Eltern überreden, an einer Lehrerrinnen Lehre in Bremen teilzunehmen (1893-1895). Während dieser Zeit erhielt sie auch privaten Malunterricht. Ein Jahr später nahm sie an einem Kurs des Vereins der Berliner Künstlerinnen teil. Ab 1900 studierte sie in Paris an der „Académie Colarossi“. Ende April 1900 führte der Tod der Frau eines Künstlerfreundes, Otto Modersohn zu Paulas Rückkehr nach Deutschland. Ein Jahr später heiratete Paula Becker Otto Modersohn und nahm nicht nur seinen Nachnamen an, sondern wurde auch die Stiefmutter seiner 2-jährigen Tochter. Diese frühe Mutterrolle fürchtete sie, da sie Angst hatte, ihre künstlerische Freiheit zu verlieren. 1903 kehrte sie schließlich nach Paris zurück, bis 1907 lebte sie oft getrennt von ihrem Mann und dessen Tochter. In Paris ließ sie sich stark von Van Gogh, Gauguin und Cezanne inspirieren. Zu ihren Motiven gehörte nicht nur Landschaftsmalerei, sondern auch Porträts und Stillleben. Außerdem war sie eine der ersten Künstlerinnen, welche weibliche Aktbilder malte. Sie verwendete hauptsächlich sanfte erdige Farben und benutzte überwiegend Ölfarben und Tempera. Durch die sanften Farben, entsteht nicht nur eine angenehme, beruhigende Atmosphäre, sondern auch die eigene Wahrnehmung und Gefühle der Künstlerin gegenüber ihren Motiven wird deutlich. Anfang 1907 überkam Paula Modersohn-Becker ihre Angst vor der Mutterschaft und kehrte nach Deutschland zu ihrem Mann zurück. Dort wurde sie schwanger und starb kurz nach der Geburt ihrer Tochter Mathilde mit 31 Jahren, an einer Embolie. Während ihres Lebens musste sie ständig gegen die Vorurteile und Ignoranz der Männerwelt durchsetzen. Erst nach ihrem Tod, begannen ihre Werke Anerkennung zu erhalten (während ihrer Lebzeiten verkaufte sie ca. 5 Gemälde). In ihren Selbstporträts erkennt man sowohl eine euphorische, junge Frau mit Freude am Leben, sondern auch einen verletzlichen, sensiblen Menschen. Bei ihren Landschafts- und Bauerndarstellungen, malte sie meist flächig mit einer deutlichen Pinselführung, auf diese Weise weicht sie von der romantischen Landesdarstellung ab und zeigt ihre eigene Sichtweise und Wahrnehmung der Landschaft. Aus diesem Grund, ist sie eine der bedeutendsten deutschen Vertreterin des frühen Expressionismus. Seit 1927 kann man einen Großteil ihrer Werke im „Paula Modersohn-Becker Museum“ in Bremen besichtigen.